Anspannung und Entspannung wieder in Einklag bringen
Entstehung von Triggerpunkten
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Triggerpunkte sind relativ neu. Erst seit 2005 gibt es detailliertere Informationen über ihre Beschaffenheit und Entstehung. Derzeit existieren zwei gängige Theorien:
- Milchsäureeinlagerungen: Diese Theorie besagt, dass sich Milchsäure in der Muskulatur ablagert und die Fasern verklebt, wodurch sie in einer kontrahierten Position verharren und ihre Funktion beeinträchtigt wird.
- Überschüssiges Acetylcholin: Eine andere Theorie geht von einer übermäßigen Ausschüttung von Acetylcholin (ein Neurotransmitter) an der motorischen Endplatte aus, die zu einer übermäßigen Reaktion und damit zu Funktionsstörungen in der Muskulatur führt.
Unabhängig von der genauen Entstehungstheorie haben alle gemeinsam, dass die lokale Verhärtung und Verspannung der Muskelfasern zu einer Minderdurchblutung (Ischämie) führt. Dies resultiert in einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des betroffenen Muskelbereichs, wodurch Schmerzsignale ausgelöst werden.
Diagnostik und Therapie
Die Diagnose von Triggerpunkten erfordert oft eine gründliche Befragung der Patienten und detektivischen Spürsinn. Erfahrene Therapeuten können Triggerpunkte beim Abtasten als verhärtete, aufgequollene oder grießige Bereiche in der Muskulatur identifizieren.
Triggerpunkte können aktive oder inaktive Phasen durchlaufen:
- Aktive Triggerpunkte verursachen Schmerzen, die in andere Körperregionen ausstrahlen können. Ein Triggerpunkt im Trapeziusbereich (oben auf der Schulter) kann beispielsweise Kopfschmerzen auslösen. Es gibt jedoch auch Triggerpunkte, die weit entfernt vom Schmerzort liegen, wie etwa im Bereich des Schulterblattes, die Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit in den Fingern verursachen können.
- Inaktive Triggerpunkte befinden sich in einer Ruhephase und lösen keinen ausstrahlenden Schmerz aus, sondern verursachen lediglich lokale Schmerzen.
Behandlung von Triggerpunkten
Triggerpunkte werden hauptsächlich durch manuellen Druck behandelt. Die Therapeutin ertastet den Triggerpunkt und übt dann entweder gleichbleibenden Druck mit den Fingern aus oder verwendet bei tiefer liegenden Punkten ein Stäbchen, um den Triggerpunkt besser zu erreichen. Diese Behandlungsmethode ermöglicht es, genau zu fühlen, wann die Muskelspannung nachlässt, wodurch der nächste Triggerpunkt behandelt werden kann.
Zur Verstärkung des Druckreizes setzt die Therapeutin bei besonders aktiven Triggerpunkten auch Akupunkturnadeln ein. Diese Methode hilft, den ausgelösten Reiz zu verstärken und die Therapie zu unterstützen.
Die Fasziendistorsions-Technik zielt darauf ab, Schmerzen zu reduzieren oder zu beseitigen und die langfristige Funktionalität der Muskulatur, Faszien und des Bindegewebes zu verbessern. Dabei wird die Beweglichkeit wiederhergestellt und der Körper in die Lage versetzt, ohne Einschränkungen zu arbeiten.
Triggerpunkte sind oft die versteckten Auslöser von Schmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungsapparat. Durch gezielte Diagnostik und Behandlung können diese schmerzhaften Punkte effektiv therapiert werden. Eine Kombination aus manuellen Techniken und ergänzenden Methoden wie Akupunktur kann dabei helfen, die Muskelspannung zu reduzieren und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig zu verbessern.